Seitliche Beleuchtung
Licht von der Seite kann relativ steil oder auch beliebig flach eingestrahlt werden. Der Einfluss auf das Kamerabild kann sehr extrem ausfallen, die Bildinformationen können im Extremfall geradezu invertiert werden.
Dies ist ganz einfach zu testen: Nehmen Sie einfach eine nicht zu großflächig abstrahlende Beleuchtung und führen diese von senkrechter Stellung bis in eine seitliche Position und beobachten das Kamerabild des angestrahlten Objekts! Vergleichbare Effekte erhalten Sie auch durch Verkippung der Kamera-Achse zur Bauteiloberfläche bei konstanter Beleuchtungs-Richtung.
Seitliches Licht als Hellfeld-Beleuchtung für die Kameraprüfung
Bei eher senkrechter Beleuchtung spricht man von "Hellfeld-Beleuchtung", da das Objekt hell ausgeleuchtet werden kann. Kratzer, Stufen, schräge Kanten werden je nach Winkel dabei dunkel oder noch heller dargestellt.
Diffuse Ausleuchtung ebener Flächen
Bei nicht hoch glänzenden, leicht rauen Oberflächen gelangt in der Regel genügend Streulicht zur Kamera, um das ebene Objekt "diffus" auszuleuchten. Man kann also bei genügend Licht im Überschuss auf eine diffuse Auflicht-Beleuchtung verzichten.
Senkrechte Beleuchtung
Licht 10 Grad verkippt
Um nicht Schlagschatten auf der Seite des Objekts zu erhalten, bietet es sich an, das Licht von mindestens zwei Seiten einzustrahlen. Außerdem wird ein Helligkeitsabfall von einer Bildseite zur anderen Seite vermieden, was Probleme bei der Bildauswertung verursachen kann. Statt ringförmiger Beleuchtungen werden jetzt besonders gerne rechteckige Leuchtfelder oder Beleuchtungsquellen in Stabform eingesetzt.
Seitliches, diffuses Auflicht (wie die Beleuchtung auf der Seite rechts oben) kann evtl. eine echte Alternative auf ebenen Oberflächen sein, wenn es darum gilt, diese diffus auszuleuchten. Sie sind jedoch in der Handhabung unkomplizierter wie eine Koaxialbeleuchtung mit halbdurchlässigem Spiegel.
Schräges Licht
Funktionsweise
Das hier gezeigte Schema zeigt bereits den fließenden Übergang von Hellfeld- zu Dunkelfeldbeleuchtung. Die Oberfläche ist aufgrund von Streulichteffekten an der leicht strukturierten Oberfläche noch soweit aufgehellt, dass man das Bauteil gut erkennen kann. Jedoch leuchten bereits schräge Kanten und Kerben Dunkelfeld-typisch heller auf als die restlichen Bildbereiche.
Eine sehr starke Materialaufrauung findet auch beim Beschriften mit Lasern statt. Die dabei entstehende, mikroskopisch unebene Oberfläche wirkt den ersten Anschein nach glatt und metallisch blank, erzeugt aber mit seitlicher Beleuchtung sehr viel Streulicht und Reflexionen:
Direktes Auflicht
Seitliche Beleuchtung
Seitliches Licht als Dunkelfeld für die Bildverarbeitung
Ab einem Beleuchtungswinkel von etwa 45 Grad spricht man von Dunkelfeld-Beleuchtung. Das Licht an der Oberfläche wird weggebrochen, das Bildfeld erscheint dunkel. Dieser Effekt ist am stärksten, wenn das Licht extrem flach einfällt, da auch hier kein Streulicht mehr zur Kamera gelangt. Näheres dazu in diesem speziellen Kapitel.