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Vision-Doctor

Beleuchtung

Merkmale & Fehler sichtbar machen

Polarisiertes Licht

Mit Hilfe von Polarisationsfolien in der Front einer beliebigen Industriebeleuchtung kann Licht polarisiert werden. Hierfür stehen dem Anwender flexible Folien ab einer Dicke von 0,25 mm bis 1 mm zur Verfügung. Dickere Filter ab 2 mm werden in der Regel als Hartplastikplatten geliefert.

Zusätzlich wird vor die Optik ein Polarisationsfilter aus Glas gesetzt, der das polarisierte Licht sehr selektiv sperrt oder durchlässt. Das Prinzip der Polarisation und der Filterwirkung ist im Kapitel Polarisationsfilter ausführlich beschrieben. Dort finden sich auch weitere Beispiele.

Reduktion von Reflexen

Durch den Einsatz einer Polarisationsfolie auf der Beleuchtung und einer Polarisationsfilters auf der Optikkönnen störende Reflektionen vermieden werden auf:

  • Flüssigkeitsoberflächen, wie Wasser etc.
  • Glasoberflächen
  • glatte spiegelnde Kunststoff-Oberflächen
  • metallisch glänzende Materialien

Ausnutzen von Polarisationseffekten

Beispiel für polarisiertes Licht und Polfilter auf Optik

Der metallische Glanz von Metalloberflächen kann durch die Verwendung einer polarisierten Beleuchtungsquelle und eines Polarisationsfilters unterdrückt werden. Metallteile erscheinen im Kamerabild sehr dunkel. Insbesondere nicht ebene Objekte wie zylindrische, gewölbte Metallflächen oder zerknitterte Folien (Aluminiumblister etc.) sind in der Regel nicht oder nur sehr schwer homogen auszuleuchten.

Diffuses Auflicht

Trotz diffusem, seitlichem Auflicht sind viele Lichtreflexe auf der zylindrischen Teil.

Polarisiertes Auflicht

Polfilter auf Beleuchtung und Optik vermeidet Reflexe auf Rohr und Metallscheibe.
Je nach Lage der Prüfobjekte im Inspektionsbereich würden diese Reflexionen stark auf der Oberfläche "wandern". Ein eingelerntes Objekt sieht dann für die Inspektionssoftware schnell anders aus: es kommt zu Fehlinspektionen. Durch den Einsatz dieser Beleuchtungs- und Filtertechnik werden diese Schwierigkeiten vermieden.

Normales Auflicht

Trotz diffusem Auflicht sind viele Lichtreflexe auf der zerknitterten Pastiktüte.

Polarisiertes Auflicht

Polfilter auf Beleuchtung + Optik vermeidet Reflexe auf Kunststoff-Folie und Metallen

Tipps für den Umgang mit Polarisationsfolien vor Beleuchtungen

  • Wenn es bereits vorgefertigte Polarisatoren und Halterungen für Beleuchtungen gibt, erspart man sich viel Arbeit beim Zuschneiden und Montieren. Besonders schwierig sind ringförmige Zuschnitte mit einem Loch in der Mitte.
  • Halten Sie einen gewissen Abstand zwischen heißen Lichtquellen und der Folie ein. Die chemischen Moleküle, die als Farbstoffe dienen, sind hitzeempfindlich. Ab ca. 70 Grad können sich die Folien zersetzen.
  • Die Foliendicke hat kaum Einfluss auf die Polarisationsfunktion. Dickere Folien sind jedoch formstabiler und lassen sich oft leichter vor Leuchten montieren.
  • Polarisationsfolien bitte nur mit Spezialkleber verarbeiten. Übliche Polarisationsfolien sind in der Regel zwischen 400 und ca. 780 nm aktiv. Sie sind daher NICHT für Infrarotbeleuchtungen geeignet. Dafür gibt es (extrem teure) Spezialfolien!
  • Die Transmission von Polarisationsfolien ohne Sperrwirkung durch einen zweiten Filter vor der Optik liegt bereits zwischen 35-40% Der Filter vor der Optik reduziert die durchgelassene Lichtmenge nochmals stark. Wenn die Einstellung von Belichtungszeit und Blende nicht mehr weiterhilft, kann eine LED-Beleuchtung mit einem Blitzcontroller geblitzt werden.
  • Laserlicht ist normalerweise bereits linear polarisiert.

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