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2D-Bildaufnahme in Mono und Farbe

Ziel der 2D-Bilderzeugung

2D Mono-Kameras sind eine kostengünstige und unkomplizierte Lösung für zahlreiche industrielle Anwendungen. Dank ihrer einfachen Implementierung und der Möglichkeit, ein 2D-Bild mit nur einer Aufnahme zu erzeugen, entfallen aufwendige Scans, Encoder oder Antriebssysteme.

Diese Kameras sind äußerst kompakt und können als Vision Sensoren oder intelligente Kameras eingesetzt werden, was sie zu einer vielseitigen Option für unterschiedliche Einsatzbereiche macht.

Das Hauptziel der 2D-Bildaufnahme besteht darin, bestimmte Objektmerkmale deutlich von ihrer Umgebung zu unterscheiden. Ein wichtiger Aspekt dieses Prozesses ist die Erzeugung eines möglichst hohen Kontrastes. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, muss der Kontrast deutlich höher sein als das Bildrauschen. Dieses Verhältnis stellt sicher, dass auch kleinste Fehler und Merkmale genau erkannt werden.

Mit steigendem Kontrast wird die Prüfung nicht nur zuverlässiger, sondern auch robuster gegenüber wechselnden Umgebungsbedingungen und anderen Störfaktoren.

Funktionsweise der 2D-Bilderzeugung

 Wir inspizieren nicht das Objekt, sondern in den allermeisten Fällen ein digitales 2D-Bild des Objekts! Werfen wir einen Blick auf diesen Prozess:

1. Beleuchtung des Objektes

Die Grundlage jeder Bildaufnahme ist die Beleuchtung. Eine Lichtquelle strahlt Licht aus, das auf das zu fotografierende Objekt fällt. Die Qualität und Intensität der Lichtquelle beeinflussen die Detailgenauigkeit und die Klarheit des Bildes.

2. Reflexion des Lichts

Ein Teil des einfallenden Lichtes wird vom Objekt reflektiert. Diese Reflexion ist entscheidend, da sie Informationen über die Oberfläche und Struktur des Objekts enthält. Unterschiede in Farbe, Textur und Form des Objekts beeinflussen, wie das Licht reflektiert wird.

3. Optische Abbildung auf dem Sensor

Das reflektierte Licht trifft auf die Linse, die das Objekt auf dem Sensor abbildet. Das Objektiv fokussiert das Licht und bestimmt so die Schärfe und Detailgenauigkeit des Bildes.

4. Detektion der Photonen

Im Sensor werden die einfallenden Photonen durch Sensorpixel registriert. Jedes Pixel zählt die Anzahl der einfallenden Photonen und erzeugt elektrische Signale. Die Anzahl der Pixel und ihre Anordnung beeinflussen die Auflösung des Bildes.

5. Digitalisierung der Information

Die elektrischen Signale der Sensorpixel werden in digitale Informationen umgewandelt. Dieser Prozess beinhaltet die Quantisierung und Verarbeitung der Signale, um ein digitales Bild zu erzeugen. Die Qualität und Genauigkeit der Digitalisierung bestimmen die Detailgenauigkeit und Farbtreue des Bildes.

Bildaufnahme

Erzeugtes Grautonbild

Das digitale Graustufenbild

Digitalisierung und Darstellung

Die vom Sensor erzeugten elektrischen Signale werden digitalisiert und als 2D-Matrix dargestellt. Jedes Element der Matrix repräsentiert einen Bildpunkt und speichert die Helligkeitsinformation des entsprechenden Bildbereichs.

Auswertung des digitalen 2D-Bildes

Das digitale 2D-Bild kann nun mit Algorithmen einer BV-Software ausgewertet werden. Diese Software ermöglicht die Analyse und Verarbeitung der Helligkeitsinformationen, um Muster, Strukturen und andere relevante Merkmale im Bild zu erkennen.

Standard-Bittiefe für die Bildverarbeitung

In der Bildverarbeitung wird häufig eine Standard-Bittiefe von 8 Bit für monochrome Bilder verwendet. Dies entspricht 256 Graustufen, wobei Grauton 0: keine Photonen, = schwarz enstspricht. Der Grauton 255 entspricht voll gesättigter Information, also =weiß.

Natürlich gibt es auch genügend Anwendungen, bei denen 10, 12 oder 16 Bit Grauwertinformationen verwendet werden, aber dies ist eher die Ausnahme, da ungekühlte Standard 2D-Kameras kaum mehr als 8 Bit nutzbare Informationen liefern. Schließlich ist der zusätzliche Informationsgewinn für Standardinspektionen in der Industrie oft nicht wirklich relevant. Die Verarbeitung in 8 Bit benötigt nur zwei Byte pro Pixel, 10 bis 16 Bit benötigen schon zwei Bytes. Speicherverbrauch und Verarbeitungszeiten sind in schnellen Industrieprozessen immer ein Thema...

2D Bildaufnahme

Das digitale Farbbild und Farbkanäle

Farbkanäle in digitalen Farbbildern

Ein typisches digitales Farbbild besteht aus drei Farbkanälen:

  • Rot (R)
  • Grün (G)
  • Blau (B)

Diese drei Kanäle haben normalerweise eine Tiefe von 24 Bit, wobei jeder Kanal 8 Bit verwendet. In speziellen Anwendungen können auch 36- oder 48-Bit-Bilder verwendet werden, um eine höhere Farbtiefe und eine genauere Farbwiedergabe zu erzielen.

Alternative Farbräume

Neben dem RGB-Farbraum gibt es weitere Farbräume, die je nach Anwendung verwendet werden:

HSV (Hue, Saturation, Value)

Lab (L, a, b)*.

Diese Farbräume bieten unterschiedliche Vorteile und werden verwendet, um bestimmte Aspekte der Farbinformation hervorzuheben oder zu bearbeiten.

Bildverarbeitungsalgorithmen und Farbkanäle

Bildverarbeitungsalgorithmen können auf unterschiedliche Weise mit Farbkanälen arbeiten:

  • Vollständige RGB-Farbinformation: Verwendet alle drei Farbkanäle, um detaillierte Farbinformationen zu verarbeiten.
  • Einzelne Farbkanäle: Verwendet nur einen der Kanäle R, G oder B für spezifische Analysen.
  • 8-Bit-Monochrom: Reduziert das Bild auf einen einzigen Kanal mit 256 Graustufen, um Helligkeitsinformationen zu analysieren.

Beispiel:

Der Kunde prüft mit einer Farbkamera die Bestückung eines Sicherungskastens (siehe Bilder). Die Farbkontrolle der Sicherungen erfolgt mit voller Farbtiefe (RGB, 24 Bit), die Objektsuche zur Positionierung und das Lesen eines Barcodes auf einem Etikett dann nur mit 8 Bit Daten. Dies kann ein Mono8-Bild oder ein einzelner Farbkanal sein.

Farbiges Objekt

Mono8 und Farbkanäle

Vorteile 2D-Kameras Mono und Farbe

1. Kostengünstig und einfach

2D Mono-Kameras sind sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb preiswert. Die Implementierung ist ebenfalls recht simpel und erfordert keine komplexen Systeme.

2. Einfache Bildaufnahme

Eine einzige Aufnahme genügt, um ein 2D-Bild zu erzeugen.

Kein Bedarf an Scannen, Encodern oder Antriebssystemen.

3. Kompakte Bauweise

2D Mono- und Farbkameras können oftmals (bis typ.  24 Megapixel) sehr kompakt gefertigt werden.

Sie sind als Vision Sensoren oder Smart Kameras einsetzbar.

4. Vielseitige Auflösungen

Von VGA bis hin zu 250 Megapixeln bieten 2D Mono-Kameras eine breite Palette an Auflösungen. Dadurch kann die Kamera optimal an spezifische Anforderungen angepasst werden.

5. Vielfalt an Schnittstellen für Industriekameras

Die Kameras  bieten eine Vielzahl von Schnittstellen wie MIPI, USB3, GigE, CamLink und CoaxPress. Dies gewährleistet eine einfache und nahtlose Integration in bestehende Systeme

6: Bei Farbkameras: extra Farbinformation des Objekts

Oftmamals sind vom selben Hersteller Monochrom- und Farbsensoren erhältlich, die als Industriekameras meistens gleich viel kosten. Farbauswertungen sind leicht realisierbar.

Mögliche Nachteile Mono und Farbe:

1. Keine Höheninformation (3D)

2D Mono- und Farbkameras können keine 3D-Höheninformationen erfassen, was bei bestimmten Anwendungen von Nachteil ist.

2. Ungeeignet für lange Objekte

Der Formfaktor des Sensors ist oft nicht ideal für die Erfassung langer Objekte, was die Anwendungsmöglichkeiten einschränken kann.

3. Perspektivische Verzerrungen bei zylinderförmigen Teilen

Bei der Aufnahme zylinderförmiger Objekte können perspektivische Verzerrungen auftreten, die die Analyse deutlich erschweren. Zusätzlich ist die Ausleuchtung schwierig umzusetzen.

4. Nicht geeignet für Bahnwaren-Anwendungen

Für Anwendungen, bei denen kontinuierliche Materialien verarbeitet werden, sind 2D Mono-Kameras oft nicht die beste Wahl.

5. Nur Farbe: Längere Belichtungszeiten als bei Mono-Kameras

Die Belichtungszeiten sind in der Regel dreimal länger als bei Monochrom-Kameras, was zu langsameren Prozessen führen kann.

6. Nur Farbe: Weniger Bilddetails als bei Monochromkameras

Die Bayer-Farbrekonstruktion kann zu einem Verlust an Bilddetails führen, da die Farbinformationen interpoliert werden müssen.

7. Nur Farbe: Größere Datenmenge

2D Farb-Kameras erzeugen dreimal mehr Daten als Monokameras, was mehr Speicherplatz und höhere Datenverarbeitungsressourcen erfordert.

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